Dienstag, 29. August 2006

Katholische Kirche

Die werte katholische Kirche, bzw. das bischöfliche Ordinariat geruhte sich auf Nachfragen unsererseits am letzten Freitag, eine Woche vor unserer kirchlichen Hochzeit, uns telefonisch mitzuteilen, dass uns die katholische Eheschließung nicht gestattet werden kann.
Grund: Es ist nicht nachweisbar, dass mein Exmann katholisch getauft ist...

Fazit: Die spinnen die Römer!

Nachdem ich drei Tage Amok gelaufen bin, erstmal die Schuld auf mich projeziert habe und wir alle Möglichkeiten ausgelotet haben, wird vermutlich alles darauf hinauslaufen, dass wir unseren Gottesdienst selbst abhalten werden...

Und jetzt bin ich sauer! Also RICHTIG SAUER!

Zur Erläuterung: WENN mein Exmann zum Zeitpunkt unserer ersten Ehe katholisch gewesen ist (wie es die Heiratsurkunde hergibt und auch die Abschrift aus dem Familienstammbuch ... und er hat damals Kirchensteuer gezahlt), dann ist unsere Ehe NICHT gültig vor der Kirche, da er an die katholische Eheschließung gebunden war und wir NIE kirchlich geheiratet haben... dann dürften mein Mann und ich heiraten...
War er (mein Exmann) nicht katholisch, haben wir nach unserem damaligen Wissen "KORREKT" geheiratet und eine Scheidung gibts ja bei den Katholiken nicht. Ich war zum Zeitpunkt meiner ersten Ehe evanglisch...
Wie Mann nun auf den Trichter kommt, eine Taufbescheinigung meines Exmannes anzufordern, werde ich wohl nie verstehen... ich hab drei davon... und?! Sagen die was aus?! nein, denn konvertieren kann man ja jederzeit...
Die Krux bei der Sache ist ja auch noch die, dass die Mutter meines Exmannes schizophren, also geisteskrank ist. Laut ihr wurde er zweimal getauft... *g* jedenfalls war er zum Zeitpunkt seiner Taufe zu klein um sich zu erinnern und sein Vater durfte von nix wissen, da dieser Mohammedaner ist... somit weiß niemand, wo er getauft wurde, noch wann (und dann such Du mal in Düsseldorf nach so einer Bescheinigung... viel Spaß!)...
Mal abgesehen davon, dass ich nicht begreife, warum denen die ORIGINALE Heiratsurkunde von damals nicht ausreicht *kopfschüttel*

Aber so ist ja das ganze Prozedere der bürokratischen Katholiken gelaufen, von Anfang an... Ende Januar habe ich begonnen, meine Taufbescheinigung anzufordern... Ewiges hinterhertelefonieren und persönliches Erscheinen auf sechshundert Kilometer ließen diese dann ENDE MAI endlich mal eintrudeln (wobei sich später herausstellen sollte, dass es ein Formfehler war, mich nochmal zu taufen, denn der werte Diakon hätte das gar nicht machen dürfen... ich war ja schon getauft und ein Kirchenaustritt ändert da ja nix dran...)
Dann habe ich ANFANG JUNI unsere Unterlagen in das Pfarrbüro unseres Heimatortes gebracht, wo mir gesagt wurde, der Pfarrer würde sich melden... da hab ich dann auch nochmal hinterhertelefoniert, weil die nicht in den Quak kamen und siehe da... unsere Unterlagen waren nicht mehr auffindbar, aber man würde sich melden (*hahaha*) wenn sie wieder da wären... nachdem dann unsererseits nochmal drauf gedrängt wurde hatten wir dann Anfang August ENDLICH unseren Termin beim Pfarrer, der uns immer wieder, wie schon am Telefon zuvor versicherte, wir hätten j noch genug Zeit und innerhalb von einer Woche seien die Unterlagen aus Stuttgart-Rottenburg wieder da... jaja denkste...
Erstmal kam irgendein Schrieb von denen an unsere Pfarrer, aufgrund dessen ich dann eidesstaatlich versichern mußte, im November 2004 das ERSTE MAL katholisch getauft worden zu sein, weil der nette Diakon auf meine Taufurkunde das nette Wörtchen "bedingungsweise" geschrieben hatte ... dann wollte der Herr Pfarrer noch die Telefonnummer meines Exmannes haben... da schwahnte mir ja dann schon nichts Gutes, aber immernoch wurden wir beruhigt, es wäre alles gar kein Problem und die Genehmigung für unsere am ersten September stattfinden sollende Hochzeit würde sicherlich rechtzeitig eintreffen...
Da ich mittlerweile ziemlich sauer war und wir bis Freitag (eine Woche vor der Hochzeit, wir erinnern uns?) nichts gehört hatten, sollte dann mein liebster Mann in Rottenburg (k.A. wie der Ort geschrieben wird) anrufen, denn ich hatte Angst ausfällig zu werden...
Nundenn da erfolgte dann die Ablehnung...
Meine Schwiegereltern, bei denen ich momentan bin, versuchen alles, um das Ganze doch noch zu unseren Gunsten zu wenden, mein geliebter wunderbarer Mann hat gestern eine mail an den Papst geschrieben (als wenn der sowas lesen würde und als wenn den das interessiert... ein Akt der Verzweiflung wohl eher...)
Auch der hiesige Pfarrer hängt sich rein...
Und wir stellen uns darauf ein, unseren Gottesdienst selbst zu gestalten... wenn ich ehrlich bin, mag ichs auch nicht mehr anders haben jetzt... ich habe meine Grenzen...
Wenn sich das Ruder noch rumreißen läßt *Schulterzuck* auch gut, aber rechnen tu ich damit nicht...


... Mein Mann ist ein ganz wundervoller Mensch! Ich kenne niemanden, der so in sich ruht und so mit sich selbst und der Welt in Frieden lebt und ist wie mein Mann. Er ist so wahnsinnig geduldig, zärtlich und liebevoll...so sensibel und respektvoll den Menschen und dem Leben gegenüber, es ist so schön, seine Frau sein zu dürfen...

Und das ist der Grund, warum ich es der katholischen Kirche niemals verzeihen werde, wenn sie uns nicht heiraten lassen.
Mir selbst ist es pupegal, ob ich da nen bürokratischen Segen zu habe oder nicht... pfeiff ich drauf... natürlich bin ich erstmal ein paar Tage im Dreieck gesprungen, schließlich bereiten wir die Hochzeit seit einem Jahr vor und auch mein Traum war eine katholische Eheschließung... aber ich bin es im Grund ja gewohnt vom Leben, dass die Dinge nicht so laufen, wie ich es mir erhoffe und/oder erträume... mein Mann jedoch ist ein so gradliniger Mensch und er hat nie irgendwem irgendwas getan, ihm liegt soviel dran und es tut ihm weh, dass er nicht traditionell katholisch wird heiraten können... und genau DAS ist das, was ich nicht verzeihen kann will und werde...
Das hat er nicht verdient! Er hat eine schöne Hochzeit verdient! Und die werde ich ihm bereiten, ob mit oder ohne Erlaubnis von diesen sesselpusigen Pfeiffendeckeln...

LaLoba

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